Als Zeichen der Wertschätzung werden Mitarbeiter der Werkstätten für behinderte Menschen regelmäßig in das BMW Group Werk Dingolfing eingeladen.
22.05.2019
Vielfalt fördern, Integration leben

Dingolfing.  In einer Gesellschaft, in der die Individualität der Menschen stetig an Bedeutung zunimmt, ist die Förderung personeller Vielfalt auch für Unternehmen eine Bereicherung und Chance: Verschiedenartigkeit lässt neue Wege und Lösungen zu, lässt Ideen und Innovationen wachsen. Vielfalt – sprich „Diversity“ – ist ein wichtiger Impulsgeber und daher auch Teil der Personal- und Nachhaltigkeitsstrategie der BMW Group.  Im BMW Group Werk Dingolfing arbeiten Menschen unterschiedlichster Nationalitäten, Männer wie Frauen, Menschen aller Altersgruppen. Werkleiterin Ilka Horstmeier betont: „Der BMW Group Standort Dingolfing ist mit seinen rund 18.000 Mitarbeitern ein Abbild der heterogenen Gesellschaft. Diese Vielfalt ist eine unserer Stärken. Unser Anspruch ist es, allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Kultur und Weltanschauung, von ihren individuellen Merkmalen und Lebensentwürfen Anerkennung und Wertschätzung entgegenzubringen.“ Die Förderung von Menschen mit Behinderung ist ein Teil dieser DiversityKultur und des gesellschaftlichen Engagements der BMW Group. Seit jeher werden große Anstrengungen unternommen, um eine dauerhafte Beschäftigung von Mitarbeitern mit gesundheitlich bedingten Einsatzeinschränkungen zu ermöglichen.  

Gelebte Integration am Beispiel Schwerbehinderung  

Aktuell beschäftigt das Unternehmen am Standort Dingolfing über 1.000 schwerbehinderte oder einem Schwerbehinderten gleichgestellte Mitarbeiter. Seiner sozialen Verantwortung entsprechend übertrifft das BMW Group Werk Dingolfing seit vielen Jahrzehnten die gesetzlichen Anforderungen. Pro Jahr treten übrigens auch bis zu fünf schwerbehinderte Jugendliche ihre Ausbildung im BMW Group Werk Dingolfing an. Eine Schwerbehindertenvertretung sowie Mitglieder des Betriebsrats, die unter anderem eng in Sachen Gleichberechtigung, Eingliederung und Arbeitsplatzgestaltung unter Berücksichtigung der gesetzlichen, tariflichen und betrieblichen Regelungen zusammenarbeiten, unterstützen die Dingolfinger Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen.  

Die Handicaps der betreffenden Mitarbeiter reichen von Gehbehinderung und starker Sehschwäche über akute physische und psychische Erkrankungen bis hin zur Gehörlosigkeit. „Wir wollen für diese Menschen – genau wie für Mitarbeiter ohne Behinderung – optimale Arbeitsbedingungen schaffen, Barrieren abbauen und Vorurteile überwinden. Jeder Einzelne wird so gefördert, dass er sein Potenzial ausschöpfen kann. Denn den Auftrag, durch unsere Leistung zum Unternehmenserfolg beizutragen, haben wir alle gemeinsam. Beim Thema Vielfalt geht es nicht nur um Unterschiede, sondern auch um die Gemeinsamkeiten“, so Horstmeier.  

Volle Leistung trotz Behinderung bringen sowie die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse einsetzen und weiterentwickeln zu können, erfordert eine passende Tätigkeit in einem entsprechend ausgestatteten Arbeitsumfeld. Positive Beispiele gibt es in Dingolfing zahlreiche: So wurden unter anderem technische Arbeitshilfen wie ein mobiler Prüfwagen, der es dem Mitarbeiter erlaubt, seine Tätigkeit abwechselnd im Gehen, Stehen oder Sitzen auszuführen, sowie ein speziell angepasstes Staplerfahrzeug, Rollstühle mit Stehfunktion, Spezialbildschirme zum Ausgleich für Sehbehinderungen oder ein Elektromobil für einen an Multipler Sclerose erkrankten Mitarbeiter realisiert. 

Eine besondere Initiative ist die so genannte „Gehörlosen-Lernstatt“, die bereits seit 1992 für gehörlose Mitarbeiter als Informations- und Kommunikationsforum fungiert. Hier tauschen sich die Mitarbeiter unter Einbeziehung eines Gebärdendolmetschers regelmäßig über Unternehmensthemen, Lerninhalte und Fachkenntnisse aus. Erklärtes Ziel ist auch hier die umfängliche Integration in die Fertigungsprozesse und das Arbeitsumfeld. Das positive Feedback der schwerbehinderten Mitarbeiter zeigt, dass die zahlreichen Bemühungen in punkto Diversity am Standort Dingolfing fruchten: Man fühlt sich von Führungskräften und Kollegen nicht nur akzeptiert, sondern als voll- und gleichwertiger Teil der Belegschaft integriert.  

Langjährige Zusammenarbeit mit Werkstätten für behinderte Menschen 

Auch jenseits der Werksgrenzen unterstützt die BMW Group die Vielfalt innerhalb der Gesellschaft – beispielsweise mit der Vergabe von Aufträgen an Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Das Gesamtvolumen belief sich im Jahr 2018 dabei auf rund 33,6 Millionen Euro. Eine dieser Kooperationen existiert bereits seit über 30 Jahren: Die Zusammenarbeit der Zentralen Teileauslieferung der BMW Group am Standort Dingolfing mit den in der Region ansässigen Einrichtungen der Träger Wolfsteiner Werkstätten und der KJF Werkstätten. Täglich gehen vom so genannten Dynamikzentrum am Standort Dingolfing aus rund 60.000 verschiedene Auftragspositionen in die ganze Welt. Jeden Tag müssen tausende von Ersatzteilen, Merchandising- und LifestyleArtikel kommissioniert, verpackt und versandt werden. Die Werkstätten übernehmen einen Teil der Vorverpackung von BMW Group OriginalErsatzteilen, die dann per LKW zurück nach Dingolfing gelangen, um von dort in verschickt zu werden. Etwa 400 Mitarbeiter mit Behinderung sind in den Werkstätten für BMW Verpackungsumfänge tätig. 

Ebenso vergeben weitere Technologien des BMW Group Werks Dingolfing Umfänge an Werkstätten für behinderte Menschen aus Landshut, Dingolfing, Landau, Mitterfels, Passau, Pocking und Wunsiedel. Die Aufträge reichen von der Fertigung von Steuergeräten, Behältern, Kratzerschutz-Vorrichtungen und Reinigungs-Equipment über die Herstellung von Instandhaltungsmaterial für die Metall-, Kunststoff- und Lederbearbeitung bis hin zu Näharbeiten. Zudem werden Dreh- und Fräsarbeiten für Halterungskonstruktionen oder die Vormontage bestimmter Komponenten von den Werkstätten übernommen.  „Die Werkstätten liefern hohe Qualität und zeichnen sich durch Zuverlässigkeit, Liefertreue, Professionalität und Flexibilität aus. Ihre geistig und körperlich beeinträchtigten Mitarbeiter leisten hervorragende Arbeit und identifizieren sich mit der BMW Group als Auftraggeber. Sie sind stolz, für den größten Arbeitgeber in der Region tätig zu sein, bei dem auch viele Menschen aus ihrem privaten Umfeld beschäftigt sind. Von dieser gesellschaftlichen Teilhabe profitieren die Werkstätten-Mitarbeiter sehr. So ist es keine Frage, diese Kooperationen auch künftig fortzuführen“, erläutert Werkleiterin Horstmeier.   

Diversity-Woche bei der BMW Group 

Die BMW Group macht sich stark für die Förderung von Gleichberechtigung und Antidiskriminierung in der Geschäftswelt. Der Wert von „Diversity“ ist dementsprechend fest in der Unternehmenskultur verankert. Anlässlich des siebten Deutschen Diversity-Tages am 28. Mai 2019 stellt die BMW Group das Thema Vielfalt unternehmensweit eine Woche lang mit Aktionen und Veranstaltungen in den Fokus.  

 

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Bernd Eckstein

BMW Group Werk Dingolfing, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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